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2017. Early Works (Silvius Leopold Weiss)

"Schon 2006 hatte sich Joachim Held diskografisch mit dem berühmten Lautenisten Silvius Leopold Weiss beschäftigt. Auf den beiden CD-Rezitals „Deutsche Lautenmusik aus dem Barock“ sowie „Barockmusik aus habsburgischen Landen“. Nachdem sich Held in den letzten Jahren der europäischen Lautenmusik von England über Frankreich bis Italien gewidmet hatte, ist er jetzt wieder zu Weiss zurückgekehrt. Und wie schon der Titel „Early Works/Frühe Werke“ andeutet, stehen nun Suiten bzw. Sonaten auf dem Programm, die vor Weiss‘ Anstellung an der Dresdner Hofkapelle im Jahr 1718 entstanden sind. Die ausgewählten Kompositionen stammen aus dem Zeitraum 1706 - 1717 und spiegeln nicht nur die einzelnen Karrierestationen wider, mit denen Weiss schon früh seinen Ruf als einer der bedeutendsten Lautenisten untermauerte. Die traditionell aus Tanzsätzen bestehenden Suiten, aber auch Einzelsätze wie eine Fantasie stehen für Weiss´ Können, den Einfluss der damals führenden Musiknationen Frankreich und Italien von hochvirtuos über galant bis introvertiert in seine Stücke einfließen zu lassen. Allein die Ausdruckspalette der fünfsätzigen c-Moll-Sonate ist derart reich, dass man es kaum glauben möchte, dass Weiss erst 19 Jahre alt gewesen sein soll, als er das Werk 1706 in Düsseldorf schrieb. Die Faszination an dieser „dreidimensionalen“, antivirtuosen Seelenmusik kann sich eben nur einstellen, wenn sie in den Händen eines Könners wie Joachim Held liegt. Der ganze Reichtum dieser Musik vermittelt sich aber nicht nur über Helds auch im Zarten funkensprühendes Spiel. Erheblichen Anteil an diesem 70-minütigen Lautenglücksmoment hatten auch die Tontechniker, da sie die Erlöserkirche in Vahrendorf in einen Aufnahmeort verwandelt haben, in dem die Laute und nicht der Hall der Star war."

Guido Fischer, RONDO, September 2017


"Sylvius Leopold Weiss was a prolific German composer and performer of music mainly for the lute; he was born near Breslau in Silesia, at the time part of Germany and now known as the Polish city of Wroclaw. He is known to have composed in excess of a thousand pieces for the instrument, although only about 850 survive; these pieces were grouped together as sonatas, a misleading term as they can be more accurately classed as suites. He enjoyed great fame and was regarded as the greatest lute virtuoso of his day, his fame led to many influential patrons and friends, one such friend being Wilhelm Friedman Bach, through whom he met J S Bach, the subject of a supposed challenge where Weiss would improvise on the lute and Bach on the harpsichord.
My prior knowledge of Weiss’ music is limited to a single Naxos disc performed by Robert Barto, this is volume 9 (8.570551) of a series of at least eleven discs, and offers the listener Sonatas 32, 52 and 94, so no real comparisons can be made, other than to say that I find the playing, recorded sound and notes superior in this new release by Joachim Held. Here Joachim Held proves a much more sympathetic and accomplished lute virtuoso; in his hands the music comes to life and dances off the page, here is a player for whom the instrument sings.
The music performed on this disc, whilst much earlier than on the Naxos disc, shows a great deal of maturity and accomplishment as well as virtuosic flair. The opening D Major Fantasie and Fugue make a bold statement, whilst the Sonata in F major, composed in Prague in 1717, not only shows how Weiss’ compositional style developed, but also points to how his music would progress. This is a Sonata full of virtuosity and originality as well as tenderness and excitement, with its dance-like sections leaping off the page.
As already stated, everything about this disc is excellent, with Joachim Held’s performance making me want to hear him play more of this music. The title of this disc is Sylvius Leopold Weiss Early Works, and whilst, unless I have missed it, the booklet does not say that it will be followed by any ‘middle’ or ‘later’ period music, it would be a shame if it wasn’t, as Weiss’ music deserves to be heard in hands as capable as those of Joachim Held."

Stuart Sillitoe, Musicweb International, September 2017


"Wieder einmal erstaunt und bezaubert Meister-Lautenist Joachim Held mit Entdeckungen um das Jahr 1712."

Literatur - SPIEGEL, August 2017


"...und spielt die frühen Kompositionen des Meisters mit einer faszinierenden farblichen und dynamischen Palette sowie spieltechnischem Raffinement."

Pizzicato, August 2017


"Geiler kann man das nicht spielen. Da stimmt für mich wirklich alles, der Ton, der Groove, die Artikulation, die Stringenz. Jeder Charakter tritt plastisch und beredt hervor und jeder Ausdruck ist tief empfunden und glaubwürdig. Das ist eine Scheibe für die einsame Insel, die ich immer und immer wieder hören will! Danke für diese Offenbarung!"

Frank Bungarten, Juli 2017



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Silvius Leopold Weiss
Early Works
(Vö.: 2017)







2013. Die originalen Lautenwerke (J.S. Bach)

"2012 veranstaltete Joachim Held in seiner Funktion als Lauten-Professor an der Bremer Hochschule für Künste das 1. Lautensymposium. Und in den drei Tagen brütete man über eine Frage, die die Musikwelt zwar nicht in Atem hält, aber dafür die Lautengemeinde schon lange beschäftigt. Wie viele Werke hat denn Johann Sebastian Bach nun explizit für dieses Instrument geschrieben? Offiziell werden sieben Kompositionen Bach zugeschrieben. Und obwohl sie sich auch in Gitarrenfassungen großer Beliebtheit erfreuen, hat man immer noch nicht den Stein des Weisen gefunden. Joachim Held jedenfalls ist nach reiflicher Analyse auch der spieltechnischen Anlage der Werke zur Überzeugung gekommen, dass einzig die Suiten BWV 995 & 1006a sowie Präludium, Fuge und Allegro BWV 998 als Originallautenwerke gelten können. Diese Meinung hat er nun auch in seinem Booklettext zur Einspielung unterstrichen, die kurz nach dem Gedankenaustausch mit seinen Kollegen entstanden ist. So schreibt er in seinem Résumé: „Hinsichtlich dieser drei Werke […] ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie tatsächlich für die Laute entstanden.“ Trotz der Gewissheit, die aus dem Album-Titel „Die originalen Lautenwerke von J. S. Bach“ spricht, scheint da dennoch ein Restzweifel zu bestehen, mit dem sich wohl weitere Symposien den Kopf zerbrechen müssen. Unlängst hat Helds Lehrer Hopkinson Smith seine Gesamteinspielung der für Laute bearbeiteten Cello-Suiten von Bach komplettiert. Und hat man noch dessen klangliche Variabilität bei gleichzeitiger Gedankentiefe im Ohr, übertrumpft Held seinen alten Herrn und Meister dann doch noch mal. Die gesamte farbliche und dynamische Palette kommt bei ihm mit einer makellosen Leichtigkeit daher. Sein Instrument kann sich in seinen Händen in einen großen, atmenden Körper verwandeln und zwischendurch mit Charme und Delikatesse dahin tänzeln. Und auf die einfühlsame Milde lässt Held konturenreiche Taghelligkeit selbst im Kontrapunktischen folgen. Nun könnte man die Aufnahme als stärkstes Argument für Helds Thesen begreifen. Doch deswegen wird er sich (hoffentlich bald) nicht weniger engagiert für die "unechten" Bach-Werke einsetzen."

Rondo, Guido Fischer - August 2013


"Bach schätzte die Laute, auch wenn er sie nicht selber spielte. Das Bachwerk zu diesem Instrument ist übersichtlich, aber hat es in sich.

Sehr wahrscheinlich hat sich Johann Sebastian Bach nicht aktiv als Lautenist betätigt. Zweifellos aber schätzte er dieses Instrument und setzte es in einigen Leipziger Kirchenwerken an exponierter Stelle ein – so z. B. in Arien der Johannes- und der Matthäus-Passion sowie der Trauerode. Die Kompositionen für Laute solo nehmen allerdings im Rahmen von Bachs Gesamtwerk nur einen kleinen Teil ein, wobei allein zwei der erhaltenen Lauten-Suiten Bearbeitungen von zuvor verfassten Werken für Violine bzw. Violoncello solo darstellen. Trotz des kleinen Werkbestandes und der nicht immer problemlosen technischen Umsetzbarkeit auf der Laute handelt sich um herausragende Kompositionen der Barockepoche für dieses Instrument.

Transparent

Der Lautenist Joachim Held hat sich nach jahrelanger Beschäftigung nun den Bachschen Lautenwerken in einer Aufnahme zugewandt. Unter dem Titel „Die originalen Lautenwerke“ vereint er die drei Kompositionen, die seiner Meinung nach sicher von Bach für die Laute vorgesehen waren (und nicht etwa für ein Lautenklavier oder ein anderes Tasteninstrument).

Joachim Held spielt die Kompositionen mit großer Souveränität und feinem künstlerischen Ausdruck. Die gesamte Aufnahme strahlt eine große Ruhe und Abgeklärtheit aus, Held vermeidet grundsätzlich überstürzte Passagen und übertriebene Tempi oder aufgesetzt wirkende Effekte. Sorgfältig gestaltet er in den Fugen die kontrapunktischen Strukturen, wägt Haupt- und Nebenstimmen ab und nimmt eine feinsinnige dynamische Gliederung vor. Die schnellen Tanzsätze der beiden Suiten geraten nie zu einem Wettlauf gegen die Uhr, hier steht für Joachim Held an erster Stelle die transparente Klanglichkeit.

Zugute kommt ihm sein überaus klangschönes Instrument und die hervorragende technische Qualität der Aufnahme. Die Laute – wahrlich kein einfach aufzunehmendes Instrument – klingt voll, obertonreich und rund sowie in allen Bereichen ausgewogen, während etwaige Spielgeräusche auf ein Minimum reduziert sind."

Kulturradio, Bernhard Schrammek - August 2013


"Joachim Held hat seine musikalische Exzellenz schon vielfach in Aufnahmen mit Werken aus Renaissance und Barock unter Beweis gestellt. Lange hat man auf seine Einspielung Bachíscher Lautenmusik gewartet – und das Warten hat sich gelohnt! Unter dem etwas provozierenden Titel Die originalen Lautenwerke stellt Held lediglich drei der sieben von der Musikwissenschaft als von Bach für die Laute vorgesehenen Stücke vor. Mit gutem Grund: Schon im 19. Jahrhundert hegte man Zweifel an der Zuweisung einzelner Werke, und Held begründet in seinem ausgesprochen lesenswerten Booklet-Text die Auswahl überzeugend. Seine Bach-Aufnahme nimmt unmittelbar durch Klangschönheit und musikalische Intelligenz für sich ein: Selbst in komplexeren, polyphon durchwirkten Abschnitten wie etwa dem fugierten Mittelteil des Ouvertürensatzes der g-Moll-Suite BWV 995 bewahrt Held stets Klarheit und schlüssige Phrasierung, in den Tanzsätzen den essentiellen Puls. Nachhaltig beeindruckt hat mich die E-Dur-Suite BWV 1006a, die als dritte der Violinsolo-Partiten Bachs weithin bekannt ist. Zwar scheint die Tonart zunächst eher untypisch und unbequem für die Barocklaute zu sein, Held bezieht sich jedoch auf einige erhaltene Originalwerke aus der gleichen Zeit von Falckenhagen und Kohaut, und durch eine ebenso zeitgenössisch belegte Skordatur (Umstimmung der Saiten) wird das Werk bestens spielbar und klingt völlig lautenidiomatisch. Helds kluge dynamische Entwicklung, die breite Palette von Klangschattierungen, sorgfältige Artikulation und das „rhetorisch sprechende" Gestaltungskonzept bestätigen Joachim Helds Rang als einer der führenden Lautenisten unserer Zeit."

Klassik Heute, Heinz Braun - September 2013


"Joachim Held hat sich jenen Werken zugewandt, die nach seiner Auffassung und Argumentation die originalen Kompositionen Johann Sebastian Bachs für die Laute sind, mit sehr ansprechendem Ertrag dank feinen Spiels.

Die heute als Lautenwerke Johann Sebastian Bachs angesprochenen Kompositionen sind hinsichtlich der Frage, für welches Instrument sie original entstanden sind, nicht unumstritten. Oft führen die als Lautenwerk apostrophierten Arbeiten zu erheblichen spieltechnischen Schwierigkeiten, gelten Bachs Kompositionen für dieses Instrument als nicht perfekt idiomatisch. Joachim Held stellt auf seiner aktuellen Platte mit dem Titel "Die originalen Lautenwerke" den Versuch an, die wirklich für die Laute konzipierten Kompositionen aus der Siebenzahl herauszufiltern, mit klugen, überzeugenden Argumenten und sehr gutem Ertrag.

Bach auf der Laute ist hochkonzentriert, vielschichtig, besonders das strukturelle Moment betonend – Linearität ist auf einem Zupfinstrument eben ein wesentlich schwieriger herauszuarbeitendes Element. Die von Held als Originale angesprochenen Werke – die Suite g-Moll BWV 995, Präludium, Fuge und Allegro BWV 998 und die E-Dur-Suite BWV 1006a – wirken vollkommen auf der Laute darstellbar und sind wunderbare Beispiele dafür, dass Bach ohne erkennbare Mühen dazu in der Lage war, für sehr verschiedene solistische Instrumente zu komponieren, ohne je in Gefahr zu geraten, seinen Personalstil anpassen oder verändern zu müssen. Unabhängig von der Frage, ob Joachim Held mit seinen Argumenten recht hat: Auch die üblicherweise über diese drei zum Lautenwerk gezählten Kompositionen können natürlich überzeugend auf der Laute gespielt werden, wie von etlichen Größen des Fachs gezeigt wurde.

Introspektive Souveränität

Joachim Held ist stilistisch außerordentlich vielseitig und agiert auch in diesem Programm behände und agil, spielt technisch makellos. Sein Sinn für Bachs Komponieren ist deutlich ausgeprägt – Held deutet das Komplexe verständlich, ohne das strukturelle Moment zu nivellieren. Dabei gehört er gewiss nicht zu denen – egal ob unter Lautenisten, Cellisten oder Geigern – die Bachs Solosuiten auf Biegen und Brechen zu tanzen geneigt sind. Eher folgt Held einem introspektiven, jedenfalls konzentrieren Zugang, gerade die überaus gelungene g-Moll-Suite BWV 995 zeigt das sehr deutlich. Immer wieder, gerade in den langsamen Sätzen, beweist er sein feines Gespür für jene Elemente, die über das Motorisch-Perkussive hinausweisen, entfaltet er eine feine Linearität. Natürlich dominiert spieltechnisch und artikulatorisch das kleinteilige Moment, aber nie wirkt das Geschehen in dieser Hinsicht destruktiv oder ohne Blick für Kontexte, für musikalische Gesamtcharakteristika.

Bei der Wahl der Tempi entscheidet sich der versierte Stilist eher für verhaltene Lösungen, womit er sich konsequent zeigt und seinen interpretatorischen Zugang insgesamt unterstreicht. Der Klang seines leider im Booklet nicht vorgestellten Instruments ist ausgewogen, mit eher gedeckten denn brillanten Registern, die aber sämtlich harmonisch verbunden und gleichermaßen präsent sind. Im Klangbild fallen Klarheit, Plastizität und höchste Konzentration ins Gewicht, bei maßvoller Räumlichkeit. Das Booklet ist zwiespältig: Einerseits überzeugt ein außerordentlich instruktiver, schlüssig argumentierender Text von Joachim Held in deutscher und englischer Sprache sehr, andererseits fehlt jegliche Information zum erklingenden Instrument – bei einer Platte mit solistischer Instrumentalmusik nicht verständlich. Und insgesamt hat die Beigabe eine eher karge Faltblattanmutung.

Joachim Held bildet seine Diskografie mit klug gewählten Schritten weiter: Nach Musik aus England, Italien, Frankreich, den habsburgischen Landen und wenigen weiteren Platten nun also Bach. Held ist auf dem Markt nicht inflationär präsent, besetzt aber die wichtigen Felder sukzessive mit relevanten Beiträgen. Bach war also nur eine Frage der Zeit. Und der programmatisch originelle Beitrag bestätigt Helds Rang unter den interessanten Lautenisten der Gegenwart."

Klassic.com - September 2013



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Johann Sebastian Bach
Die originalen Lautenwerke
(Vö.: 2013)






Neueste Konzertbesprechungen

Konzert am 11.8.2013 in Ansbach, Prunksaal im Schloss.

"Gespür für feine Verästelungen - Matinee mit Joachim Held
ANSBACH - Für den vormittäglichen Ausklang des Festivals war Kammermusik angesagt und welche Besetzung könnte einen solchen besser gestalten als eine Laute solo? Ein Instrument, das jedes Mal aufs Neue ob seiner Zartheit erstaunt. Selbst Gitarristen sperren da die Ohren auf.
Die Werkfolge - gegenüber dem gedruckten Programm geändert - war eine Gegenüberstellung von Bachschen Werken mit solchen, die ihm präsent waren. Joachim Held beginnt mit einer Suite aus dem Frühbarock von Ennemond ("Le Vieux") Gaultier, die er mit der Partita E-Dur BWV 1006a kontrastiert, einer Bearbeitung der E-Dur-Partita für Violine solo. Er spielt sie in F-Dur, um die Geläufigkeit zu erhalten und um eine Skordatur, ein Umstimmen, zu vermeiden. Das ist gerade bei einem so vielsaitigen Instrument problematisch und bei dem von Held besonders: einem Nachbau einer 14-chörigen Barock-Laute aus dem Jahr 1994, mit vier über einen Reiter geführten Bass-Saiten, um über die zusätzliche Länge mehr Resonanz zu erhalten.
Die Vielgestaltigkeit der Sätze der Partita stellt Held variationsreich dar und sie wird deshalb auch zum Favoriten. Polymorph in der Prélude, wolkigbewegt durch die Loure und tänzerisch in der Gavotte. Fast meint man bei den hell ausgeführten Arpeggios der Gavotte noch Cembalo-Imitationen zu hören, in der Gigue unterstreicht er den hüpfenden Charakter des Tanzsatzes durch ein Pulsieren der Betonung.
Nach zwei Stücken von Silvius Leopold Weiss, einem viel gerühmten Lautenvirtuosen zu Bachs Zeiten, die unaufgeregte Melodiebögen spielerisch umgarnen, folgt Bachs Suite g-Moll BWV 995, einer vermutlichen Urfassung, aus der auch die fünfte Cello-Suite entstammt. Held folgt der Komplexität in die kleinsten Verästelungen und weicht auch dem Lamento-Charakter der Sarabande nicht aus. Zwei Zugaben und langer Applaus."

Fränkische Zeitung, Martin Stumpf - 12. August 2013


Konzert mit Bettina Pahn am 26.7.2011 in Innsbruck, Ambraser Schloßkonzerte.

"Fühlbare Feinheiten ...Helds phänomenalen Qualitäten wurden in den Lautenstücken von Bach und Weiss noch fühlbarer: Auffällig der ungemein plastische Ton mit enormer Dynamik- und Farbgestaltung. Jeder Ton klang deutlich wie für sich, als spielte er ein Tasteninstrument mit mehreren Manualen. Held gelang es, expressiv impulsreich und agogisch fein zu arbeiten, aber doch ganz wie streng im Metrum zu wirken (ber)."

Tiroler Landeszeitung - 28. Juli 2011


Solokonzert am 5.7.2011 im Rheingau - Musikfestival.

"Die Kraft der leisen Töne ...Adam Falckenhagen (1697 - 1756) oder Bernhard Joachim Hagen (1720 - 1787) sind solche Tonsetzer, die das Konzert mit dem Lautenisten Joachim Held jetzt in den Fokus rückte und ihnen den ersten Teil des "Schwanengesang der Laute" widmete. Die Sonate c-moll Sonate Falckenhagens geriet dem Instrumentalisten mit dynamischer Finesse, die die Echoeffekte besonders schön herausstellte. Im Tempo giusto des dritten Satzes flirrten die Akkorde wie flackernde Kerzen und bildeten einen geschmackvollen Gegensatz zum ruhigen Fluss des vorangegangenen Allegros ...Überhaupt diese Ruhe: Die Lautenmusik des Barock besteht vor allem aus kontemplativen Klängen, in die man sich versenken, in ihnen versinken kann. Ohne Frage dürfte der Auftritt Joachim Helds wohl tatsächlich einer der leisesten des Festivals gewesen sein, der dadurch doch umso "lauter" nachklang: In der hektik des Alltags haben solche Inseln der scheinbaren Regungslosigkeit einen hohen Stellenwert..."

www.Schreibwolff.de - 6. Juli 2011

"Der Zauber der leisen Laute. Joachim Held in Mittelheim. Die Klänge schienen so zerbrechlich, dass man kaum zu atmen wagte: Der Lautenist Joachim Held gab auf Einladung des Rheingau Musik Festivals ein Konzert in der Mittelheimer Basilika St. Aegidius. Die zierlichen Sequenzen und Echowirkungen in derSonate c - moll von Adam Falckenhagen dienten zum Aufbau jener magnetischen Stille, die einen ganz wesentlichen Reiz von Lautenkonzerten ausmacht ...Der zweite Teil des Konzertes war Johann Sebastian Bach und Silvius Leopold Weiss vorbehalten, die zu Lebzeiten gern miteinander musizierten. Der große Qualitätsunterschied zur ersten Hälfte zeigte sich in der B - Dur Sonate von Weiss in gegenläufigen Stimmen über weitgespannte melodische Bögen. Den Abschluss bildete Bachs Bachs Lautensuite in g - moll BWV 995, die auf die gleichen Quellen zurückgeht wie seine fünfte Cellosuite. Hier, wie schon in der vorangegangen Sonate von Weiss, waren Gestus und Tempi der Musik so genau getroffen, dass sie in Magie umschlug..."

FAZ - 9. Juli 2011


Solokonzert am 2.7.2011 im Ettenheimer Musiksommer.

"Galante Töne in Vollendung gespielt."

Ettenheimer Stadtanzeiger - 4. Juli 2011

"Eintauchen in eine vergessene Klangwel ...Für den Samstag hatten die Macher des Ettenheimer Musiksommers mit Echo - Preisträger Joachim Held einen Meisterlautenisten eingeladen, zu einem Abend in der Altdorfer Kunsthalle, und es wurde ein wunderschönes, leises, stimmungsvolles Konzert. Eines, das sein Publikum entrückte in eine vergessene Klangwelt. Denn wer weiß heute schon, wie eine Laute klingt? Dabei war laute Joachim Held die Laute um 1600 das beliebteste Instrument landauf landab... Bei einem Werk von Weiss leistet er Unglaubliches. Bei den schnellen Sätzen schnurrt die Barockmaschine mit höchster Präzision und ist dabei so elastisch wie ein Gummizug. Bei den langsamen Teilen wird er ganz, ganz leise und zupft wunderbare Stimmungen aus seinem Instrument. Wer sich auf diesen vermeintlich monotonen Abend einließ, wurde mit einem der besten Konzerte belohnt, die der Musiksommer bislang bot..."

Badische Neueste Nachrichten - 4. Juli 2011


Solokonzert 12.6.2011 bei den Göttinger Händel - Festspielen.

"Sanft und hochkultiviert ...Es ist eine ungemein sanfte Kunst, die gleichwohl sehr hohe Anforderungen an den Interpreten stellt. Wie perfekt Held sein Instrument beherrscht, zeigte sich für den Zuschauer in seiner ganz unangestrengt wirkenden linken Hand, die auch die kompliziertesten Akkorde mühelos griff, und nicht minder am virtuos-präzisen Spiel der zupfenden Finger der rechten Hand. Diese hochkultivierte Hausmusik - die drei Händelschen Sätze stammten aus einer Bearbeitung des späten 18. Jahrhunderts- verzauberte die Zuhörer nachhaltig. Die Stücke des Bach- Zeitgenossen Weiss erwiesen sich als spätbarocke Delikatessen edelster Art: reicher Beifall, zwei Weiss - Zugaben."

Göttinger Tageblatt - 15. Juni 2011


Solokonzert im Rahmen des Internationalen Lautenfestivals am 20.5.2011 in Bremen.

"...Das mit Spannung erwartete Konzert von Joachim Held, der mit diesem Konzert quasi sein Einstandskonzert für seine Stelle als Professor in Bremen gab, war mit Werken von Adam Falckenhagen, Silvius Leopold Weiss und Johann Sebastian Bach ganz der zeit des Hochbarock gewidmet. Die Interpretation dieser werke gelang ihm mit ungeheurer Farbigkeit, Dynamik und Verve. Durch diese zupackende Spielweise machte er deutlich, das diese späte Lautenmusik von der theatralischen Expressivität lebt und wurde dafür vom Publikum gefeiert..."

Concertino - März 2011



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2010. Merry Melancholy

"With a CD of English lute music of the Golden Age we are very much back on the beaten track. Joachim Held's Merry melancholy, English lute music of the 16th century (Hanssler CD 98.600, rec 2010, 65?) is the latest release from an accomplished performer and experienced recording artist, and the playing is as technically assured and fluent as one would expect from him. There is such an embarrassment of riches in this repertory of well over 2,000 pieces, including the music of Dowland, that choosing material and programming it are principal issues for an artist embarking on such a project. Here, Held plays 25 pieces, grouped in sets by composer: Lusher (an unusual choice to open with), Robinson, Allison, Dowland, Cutting, John Johnson and finally Rosseter; this achieves a balanced and representative selection of the pre-Baroque phase of English lute music. Inevitably the light, charming, lyrical, music of Robinson and Allison's stylistically conservative passymeasures feel like a curtain-raiser to the six Dowland pieces at the heart of the recording, which include Lachrymae (the longest track, at the midpoint of the disc) and the Frog galliard. Held plays Dowland beautifully, and one might have asked for more, but the following sets remind one that Cutting, Johnson and Rosseter too are substantial and imaginative composers. The disc ends with Rosseter's magnificent chromatic fantasia, once attributed to Dowland. My only slight cavil is that, for my taste, the microphones might have been placed a little closer to the lute and in a slightly less resonant acoustic. Nevertheless a fine recording and a valuable survey of an important repertory."

Oxford Journals, Chris Goodwin - 2011


"Whether or not it's because paying a single lutenist is cheaper than paying a chamber ensemble, to say nothing of a full orchestra, the last few decades have seen the release of a profusion of lute recordings. Those by German lutenist Joachim Held, however, stand out from the crowd. Held is technically superb, capable of producing that effortless quality in which the player's fingers seem almost incidentally to graze the strings. He is backed by fine sound from the reliable Hänssler Classic label, capturing the full range of Held's modern eight-course Renaissance-style lute with a minimum of fuss and extraneous noise. The best feature, however, as with Held's other recordings, is his programming sense. His recordings have explored national styles, in this case the English style. In this he is not alone, but the depth of his exploration is unique. Several of John Dowland's famous works are included, but most of the album is devoted to little-known composers, including Lushier, composer of the lovely opening Almain, who is known only by his surname. The lute pieces by Thomas Robinson, Richard Allison, Francis Cutting, John Johnson, and Philip Rosseter span nearly a century and are not grouped chronologically. Instead, as a lutenist of the age would have done, Held puts them together into sequences that make musical sense and affect the soul. The music seems to pulse with lively detail and then recede into minimalist lassitude, indeed embodying the "merry melancholy" of the album's title. The booklet notes, in German and English, offer biographical detail on the composers for those interested, but even the casual lute lover will find this a compelling recital."

Allmusic.com, James Manheim - 2010


"The concept of "melancholy" held a special place in English art of the 16th and 17th Centuries. Rather than being considered depressive mental condition, it was seen as a deeply poetic element of soaring ecstasy with the power to inspire even bigger, even better deeds. It is no surprise that the subject of "melancholy" came to characterize much of the English music for lute, and the inspiration for much complex and colorful music. Joyful dances, contrapuntal fantasies, and pavanes which luxuriate in chromaticism are all to be found here. Only the most beautiful, haunting works were chosen for this recording. Naturally, John Dowland is represented! His "Lachrimae" was a true international HIT in it's day, and Dowland capitalized on its success by providing numerous editions and arrangements. The program also features the work of other, lesser-known masters such as Francis Cutting, John Johnson and many others who brought the English Lute School to its highest development around 1600. Oh, Merry Melancholy! After having explored the repertoire of France, Italy, Germany and Austria, Joachim Held now presents this CD of English lute music. Throughout these recordings, he has shown not only the diversity which then prevailed in Europe, he also presented his own amazing abilities and stylistic flexibility and mastery of different musical idioms. It shows once again that Joachim Held is one of the best lute players in the world."

5 Av 6 Möjliga I Betyg I Svenska Dagbladet


"Mit einer beachtlichen Reihe von Platten hat sich der Lautenist Joachim Held in den vergangenen Jahren als kundiger und reflektierter Interpret vorgestellt. Dabei hat er sich in verschiedenen europäischen Lautentraditionen mit gewichtigen Beiträgen positioniert, zuletzt mit ‚Che Soavitá’ im italienischen und mit ‚Musique pour le Roi’ auch im französischen Repertoire.

Diese Veröffentlichungen gaben immer ein charakteristisches Bild bestimmter musikhistorischer Formationen, überzeugten aber vor allem durch die künstlerische Potenz Joachim Helds, der sich immer wieder als uneitler Deuter interessanter Kompositionen präsentiert hat. Ganz ähnlich ist die vorliegende Platte ‚Merry Melancholy’ gelagert: Sie zeigt einen schönen Querschnitt durch das Lautenschaffen im elisabethanischen England, vereint ausgewählte Werke von John Dowland, John Johnson, Philip Rosseter und anderen. Es handelt sich im profilierte Sätze, die oft synonym für das stehen, was der Hörer von diesem Repertoire erwartet – und das nicht nur bei Dowland, sondern genauso bei seinen weniger prominenten Kollegen: Die Sätze – oft als Gigue, Fantasia, Galliard oder Pavan bezeichnet – kultivieren einen feinen Ton zwischen der dunklen Sphäre der Traurigkeit und jener lauteren Heiterkeit, die gleichfalls so charakteristisch für diese kompositorischen Miniaturen ist.

Joachim Helds bewegliches Spiel ist technisch über jeden Zweifel erhaben. In den heiteren Stücken von Thomas Robinson agiert er mit Leichtigkeit und etabliert einen fast gesanglichen Ton – insoweit das für das Spiel auf einer Laute möglich ist. In den von getragener Expressivität geprägten, tatsächlich melancholischen Stücken kommt der warme, ausgewogene Gesamtklang seines Instruments besonders zur Geltung, zeigt Joachim Held zugleich aber auch die notwendige interpretatorische Geduld, die diese Sätze erst zu einem Erlebnis macht. Held lässt technisch anspruchsvollere Abschnitte leichthändig Gestalt gewinnen und profitiert dabei von einer sehr schönen Geläufigkeit. Mit variabler, bald tänzerischer, bald lyrisch-expressiver Phrasierung gelingt es Held, sein technisches Potenzial zu präsentieren, ohne es prätentiös zur Schau zu stellen.

Das Programm ist in einem gesammelten Klangbild realisiert: Zwar scheinen hier und da ein paar brillante Reizpunkte zu fehlen, dafür sind die verschiedenen Register absolut ausgewogen präsent.

Auch wenn das Programm keinen systematischen Anspruch erhebt, gelingen Joachim Held doch souverän belebte musikalische Miniaturen, die ihn einmal mehr als differenzierten Gestalter und stilbewussten Interpreten ausweisen."

Klassik.com, Dr. Matthias Lange - Juli 2010



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Englische Lautenmusik des 16. Jahrhunderts
(Vö.: 2010)






2009. Schleswig-Holstein-Festival
Konzerte mit Bettina Pahn (Sopran)

Unterhaltsame Entdeckungsreise in die deutsche Musikgeschickte.

"Heimspiel - Deutschland entdecken" ist das Motto des gesamten Programms des Schleswig-Holstein-Musikfestivals 2009. Wer bei der Ankündigung des Konzertes in Hohenwestedt glaubte, alles zu kennen, was in der Vorschau genannt wurde, hatte nur teilweise recht: Auch die vom Titel her bekannten Volkslieder erklangen hier in einer künstlerisch verfeinerten Form, zusätzlich wurde mit Werken von Adam von Falckenhagen (1697-1754) und Sylivius Leopold Weiss (1687-1750) auch Unbekanntes serviert. Zu entdecken gab es demnach viel in dem Konzert mit Joachim Held (Theorbe und Laute) und Bettina Pahn (Sopran) in der Hohenwestedter Peter-Pauls-Kirche.

Auch wenn es im "Musicalischen Tafelkonfekt" dieses Abends viel Bekanntes zu hören gab - so wie hier kann man Volkslieder und Kunstmusik selten erleben. So, wie Bettiana Pahn und Joachim Held Volkslieder wie "Weißt du, wieviel Sternlein stehen, Horch, was kommt von draußen rein, Alle Vögel sind schon da, Es waren zwei Königskinder" oder das plattdeutsche "Dat du min Leevsten büst" sangen und spielten, ließ ab dem ersten Ton frühere Zeiten lebendig werden: Sei es die eigene Jugend oder das Barock mit verinnerlichtem Erleben.
Anfangs noch nicht gegebene Ruhe und Besinnlichkeit waren es, die den beiden Künstlern im ersten Teil des Konzerts das Leben vor dem noch von Hektik und Unruhe eines sonnigen Alltags aufgewühlten Publikums erschwerte. Lange wurde noch geredet und flüsternd kommentiert, was man da hörte, so dass sich inniger und erwartungsvoller Kontakt zwischen Künstlern und Publikum nur schwer erreichen ließ. Was man aber schon ab dem ersten Lied vernahm, war schlicht sensationell: Bettina Pahn sang nicht nur die bekannten Texte, sie verstärkte mit feinstens austarierten Betonungen noch deren Sinn und adelte damit die an sich bekannten Volksliedtexte. Sie deckte, ebenso wie Joachim Held in seiner Begleitung auf Theorbe und Laute Hintergründe auf - und machte damit den tieferen Sinn dieser populären Volkslieder bewusst. Hat man je die Sternlein so vorgesungen gehört? Mit so sanfter, weicher und präziser Stimme? Und so einfühlsam begleitet? Dieses Lied nahm sofort wieder einen vorderen Platz im Ohrwurm-Gedächtnis ein. Dazu trug auch die gekonnte und mit vielen kleinen musikalischen20Extras gewürzte virtuose Begleitung durch Joachim Held bei, der auch in seinen Solo-Auftritten durch sangliches Spiel verzauberte. Besonders die g-Moll-Suite für Laute von Sylvius Leopold Weiss verfehlte in diesem Konzert der leisen Töne, die zwingend zum Lauschen verführten, ihre Wirkung nicht.

Daneben kam auch der Humor nicht zu kurz: Sei es, dass Joachim Held vor der Pause in Georg Philip Telemanns "Glück" wie das Glück selbst "einschlief" und aufgeweckt werden musste oder bei der Beschreibung von allerhand Nasen, des Geizes oder der Kunst des Küssens.
Zwei Zugaben krönten diese Entdeckungsreise in die deutsche Musikgeschickte, darin besonders "Der Mond ist aufgegangen" in einer sehr innigen Wiedergabe durch Bettina Pahn und Joachim Held, die tief bewegte und teils zu Tränen rührte. "Das ging unter die Haut" beschrieb Willi Biß vom Hohenwestedt Marketing beim Hinausgehen treffend die Wirkung dieses Liedes. Nicht nur das: Wem feine Nuancen und sensible Empfindungen nicht fremd sind, fühlte sich den ganzen Abend in eine andere Zeit versetzt.

Schleswig-Holsteinische Landeszeitung - 11.8.2009, Fra (Konzert 6.8.2009)


Telemanns "Tafel-Confect" - Hohenwestedt
"Wer Gesangsstücke zum Thema Nasen ins Konzertprogramm setzt, der hat den Schalk im Nacken: Vor Spiellust sprühend präsentierten Bettina Pahn (Sopran) und Joachim Held (Laute und Theorbe) vor 370 Zuhörern "Ohrenvergnügendes und Gemüthergötzendes Tafel-Confect" in der Peter-Pauls-Kirche in Hohenwestedt. Volkslieder in platt-, mittel- und hochdeutsch, Arien und Kantaten aus dem 18. Jahrhundert, dazu Solowerke für Laute und Theorbe - das20Programm ist fein durchdacht, reich an Humor und Tiefe.
Bettina Pahn bei der Inszenierung dramatischer Wendungen bis hin zur musikalischen Übertreibung zuzuhören und zu sehen, ist eine Lust. Die hintergründig ironische Färbung in Georg Phillip Telemanns Kantate Der Geiz (TWV 20:26) leuchtet die Sängerin mit dem timbrereichen beweglichen Sopran aus Minenspiel und Stimme aus.

Innig goldener Ton wärmt die Melancholey (Andreas Hammerschmidt). Ansteckendes Lächelnlockt die Zuhörer mit auf die an Trillern und Vorhalten reichen Läufe von Telemanns Kantate Das Glück (TW 20:25). Als einfühlsamer Begleiter wird Joachim Held Komplize im temperamentvollen Spiel seiner Partnerin. Als er - szenisch passend - schnarchend einnickt und das Zupfen einstellt, erntet er einen Klapsauf den Hinterkopf. "Das kenne ich von Zuhause", verrät er später, was zur besonderen Harmonie des Paares beitragen könnte: Die Musiker sind verheiratet.
Als Solist faszinierte der für Sylvius Leopold Weiss Suite g - moll mit einem "Bravo" bedachte Held durch vertieftes virtuoses Spiel - der Lautenspieler zupfte auf einem Nachbau und einem aus der Barockzeit stammenden Instrument."

Kieler Nachrichten - 8.8.2009, Beate König (Konzert 6.8.2009)



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2008. Musique pour le Roi

"Nach seiner Italienrundreise "Che Soavitá" macht Joachim Held jetzt mit seinem Solorecital "Musique pour le Roi" Station an den französischen Adelshäusern und -höfen des Barock. Ausgewählt hat er dafür Suiten von Komponisten wie Jacques Gallot, Charles Mouton und Robert de Visée, die es als hochgeschätzte Lautenisten bis in die unmittelbare Nähe der höchsten Regenten à la Ludwig XIV. geschafft hatten. Spätestens seit den Einspielungen von Helds Lehrer Hopkinson Smith sind zwar all diese Namen nicht mehr nur Alte-Musik-Insidern ein Begriff. Dank Joachim Held, der das Lautenspiel in den letzten Jahren immer populärer gemacht hat, dürfte der Markwert dieser kostbaren Partituren auch um ein Vielfaches gesteigert werden sein.

Oberflächlich folgen die aneinandergereihten Tänze dem damals gängigen Suitenschema. Und wenngleich man schon aus den weit zurückliegenden (Vinyl-)Einspielungen eines Konrad Ragossnig und Anthony Bailes erahnen konnte, um was für kühne und gestenreiche Klangmikrokosmen es sich hierbei handelt, erfüllt Held die konzentrierte Rhetorik mit selten gehörter Farbigkeit und Variabilität. An der Theorbe und elfchörigen Barocklaute, die beide aus der Londoner Werkstatt von Klaus T. Jacobsen stammen, sorgt er mit bewundernswerter Plastizität für Spannungs- und Intensitätskontraste, die Strenge und Würde, Kontemplation und Gelassenheit in Vollendung betonen."

Rondo Magazin, Guido Fischer - Oktober 2008


"In der Reihe seiner Veröffentlichungen hat sich der preisgekrönte Lautenist Joachim Held in der Vergangenheit verschiedenen europäischen Kompositionstraditionen für die Familie der Lauteninstrumente zugewandt: Werke aus Deutschland und Habsburg spielten eine hervorgehobene Rolle, zuletzt erkundete Held das italienische Repertoire. Nun wendet er sich einem sehr speziellen Bereich zu - der im Umfeld des französischen Königshofs Ludwigs XIV. gepflegten Kompositionspraxis für die Laute. Die reiche französische Tradition in diesem Bereich gründete sich auf eine intensive Auseinandersetzung mit der Stimmung der Laute und eine kreative stilistische Beschäftigung mit den Möglichkeiten des Instruments.

Ennemond Gautier (1575-1651) war eine der prägenden Figuren, ihm folgten neben anderen Charles Mouton (1617-vor 1699) oder Jacques Gallot (?-1690) nach. Diese Meister bildeten den ambitionierten ‚style brisé' heraus: In den fein gesponnenen Kompositionen kommt eine avancierte Satztechnik zum Einsatz, die melodische Linien unterbricht und damit verunklart. Eine kunstvolle Vermischung der Stimmen steigert den Eindruck der Komplexität des musikalischen Geschehens und gibt den tänzerischen Grundformen der in Suiten geordneten Sätze einen artifiziellen Zug.

Sehr gelungen

Auch in diesem Repertoire bewegt sich Joachim Held sehr sicher und umsichtig: Er präsentiert sich technisch stark, präzise und mit ebenso schönen wie zurückhaltend eingesetzten Verzierungen. Die einzelnen Sätze der Suiten werden weniger zu ausgeprägten Charakteren geformt als in einen interpretatorischen Kontext eingebettet, der von den oben kurz skizzierten satztechnischen Eigenarten geprägt ist. Auf der Basis einer harmonischen Tongebung zeichnet Held die Strukturen sehr fein, geht an die Kompositionen nicht mit übergroßer Energie heran - was deutlich der richtige Weg zu sein scheint. Denn die anspruchsvollen, eher reflektierten als unmittelbar temperamentvollen Werke verlangen nach einem feingeistigen Zugriff, den Held - ohnehin kein Interpret, der zu energischem Überdruck neigt - findet und dem er über die Dauer des Programms souverän folgt. Dazu wurde die Produktion in einem sehr klaren und plastischen Klangbild realisiert, das die Struktur der Musik sehr genau abbildet und sämtlichen Registern der zu Gehör kommenden Instrumente gerecht wird.

Insgesamt ist eine feine Interpretation sehr speziellen Repertoires zu erleben, die in der Diskographie Joachim Helds einen wichtigen Platz einnehmen dürfte und seinen Weg als Interpret überzeugend weiterführt."

Klassik.com, Dr. Matthias Lange - August 2008



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Französische Lautenmusik des Barock
(Vö.: 2008)






2007. Che Soavità

"Joachim Held continues his series of recordings for Hänssler Classic with Italian Music from the first half of the 17th century. The CD begins with a varied selection of pieces for chitarrone by Piccinini from the Libro Primo (1623), including extensive variationson La Monica in the Partite sopra quest´aria francese detta l´Alemana, a leisurely Corrente prima, and finishing a Toccata cromatica involving some very odd shifts of harmony.

...Held´s expressive playing is well suited to this repertoire: a combination of opposites, of strength and delicacy, simplicity and subtlety. Particular noteworthy is his interpretation of Castaldi´s Tasteggio soave, which is hyperbolically described in the sleeve notes as `as perhaps one of the most exciting chitarrone compositions."

Early Music Review - Rez. Aus August 2007


"Uneitles Künstlertum

Die erste Platte nach einer überaus erfolgreichen und preisgekrönten Produktion ist für den betreffenden Künstler sicher keine ganz einfache Sache: Einerseits dokumentieren Ehrungen und Preise die Anerkennung der Künstlerschaft und des interpretatorischen Könnens, andererseits steigern sie die Erwartungshaltung der interessierten Öffentlichkeit erheblich. Auch im Falle des deutschen Lautenisten Joachim Held durfte man gespannt sein, wie sein neues Projekt gelingen würde, nachdem ihm im Herbst 2006 der begehrte ‚Echo Klassik' in der Kategorie ‚Beste solistische Einspielung' zuerkannt worden war - eine für Künstler und Instrument bemerkenswerte Ehrung, wie der Blick auf die Reihe weiterer Preisträger verrät. Held hatte den Preis für seine Einspielung ‚Erfreuliche Lautenlust. Barocke Lautenmusik aus habsburgischen Landen' erhalten. Schon zuvor hatte er sich mit mehreren Produktionen als Kenner des deutschen Repertoires profilieren können.

Nun, auf seiner neuen Platte mit dem Titel ‚Che Soavitá', wendet sich Held der italienischen Musik für Chitarrone und Erzlaute zu, wie sie in Ferrara, Rom und anderen kulturellen Zentren in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstand. Es sind vor allem bekannte Namen, die das repräsentative Programm prägen: Neben Kompositionen Alessandro Piccininis (1566-1638) und Giovanni Girolamo Kapsbergers (ca. 1580-1651) erklingen einzelne Sätze aus größeren Arbeiten von Michelagnolo Galilei (1575- 1631) und Bellerofonte Castaldi (1580-1649). Alle Stücke entstammen Sammlungen, die zwischen 1611 und 1640 im Druck erschienen sind und entsprechend ihrer Entstehungszeit stilistisch differieren: Während die frühen Arbeiten Piccininis trotz manch geschickt integrierter Tanzform noch stark auf einer kontrapunktischen Basis ruhen, sind die späteren Kompositionen Kapsbergers bereits von einer größeren Freiheit geprägt, strahlen sie extrovertiertes tänzerisches Temperament aus und beweisen den inzwischen gewachsenen Mut zum affektiven Moment.

Innerer Glanz.

Joachim Held stellt einmal mehr das unter Beweis, was schon seine vorherigen Aufnahmen auszeichnete: Seine technische Basis ist solide, souverän werden die Herausforderungen in diesem Bereich gemeistert. Überzeugende Geläufigkeit und makellose Tongebung lassen keine Wünsche offen. Das stark dynamisierte Spiel der rechten Hand erlaubt es Held, variabel zu gestalten, die Freiheiten der zahlreichen Toccatensätze zu nutzen und durch Stauung und Forcierung des Tempos eine intensive interpretatorische Spannung zu erzeugen.

Held lässt die Musik und die von ihm verwendeten Instrumente glänzen - er drängt sich nicht in übermäßiger Betonung eigener Künstlerschaft in den Vordergrund. So strebt der Lautenist zum Beispiel auch in dem äußerst repräsentativen Satz ‚Fulminant Gagliarda' von Castaldi nicht nach virtuoser Geste, sondern beweist sein sicheres Gespür für den Wechsel von Intimität und Klangentfaltung. Womit eine der ganz großen Stärken dieses Instrumentalisten benannt zu sein scheint, der das Interesse des Hörers auf das genuin Musikalische des Genres lenken möchte und weniger auf die eigene - mit der vorliegenden Platte freilich eindrucksvoll unterstrichene - Meisterschaft. Und die oben angedeutete Herausforderung wurde, man ahnt es inzwischen, souverän bewältigt."

Klassik.com - Rez. Vom 11.07.07 / Dr. Matthias Lange



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Italienische Lautenmusik des Barock
(Vö.: 2007)






2007. Deutsche Volkslieder

"Ihre CD "Deutsche Volkslieder" mit Bettina Pahn und Joachim Held gehört laut Einschätzung unserer Redaktion zu den besten Volksliedereinspielungen seit Fritz Wunderlich."

Singen, 2008


"Fernab aller Hitparaden der Volksmusik mit ihrer ranzigen Fließbandware gibt es zum Glück noch Musiker, die sich für das Einfache und Echte begeistern. Einfach gut, nämlich unmanieriert und intonationssicher singt Bettina Pahn 25 Lieder und Balladen von "Alle Vögel sind schon da" bis "Kein schöner Land in dieser Zeit", die nun auch dank Joachim Helds sparsam-eleganter Lautenuntermalung wie kleine Offenbarungen wirken."

SPIEGELKultur, Februar 2008



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Das Lieben bringt groß' Freud'
(Vö.: 2007)







2007. Chi mi sente cantar

"Elisabeth von Hessen (1596-1625) muss so etwas wie eine Isabella d'Este nördlich der Alpen gewesen sein - wenn auch ohne den bedeutenden politischen Einfluss, den die italienische Fürstin ausübte. Elisabeth war im humanistischen Geiste umfassend gebildet und spielte selbst Laute und Orgel. Ihre Sammlung von Lautenstücken, in einem kleinen Büchlein in der Universitätsbibliothek von Kassel erhalten und hier zum ersten Mal veröffentlicht, ist ein Spiegel höfischer Musikkultur, die von je her europäisch orientiert war: Neben Kompositionen ihres Vaters, des Landgrafen Moritz, genannt der Gelehrte, finden sich ebenso selbstverständlich musikalische Mitbringsel aus Italien (besonders von Enrico Radesca di Foggia (†1625) und Stücke von John Dowland, der den Kasseler Hof auch persönlich aufsuchte. Und da es in dieser Zeit nicht nur die eine, gültige Fassung gab, finden sich in diesem Notenband auch interessante Varianten bekannter Stücke. Die Mischung aus Expressivität und Intimität, die viele dieser oft kurzen Lieder und Tänze ausstrahlen, die Klangfarben der Laute machen den Reiz aus, dem man sich auch heute kaum entziehen kann. Klaus Mertens, bekannt vor allem durch zahlreiche Aufnahmen mit Ton Koopman, gelingt es mit seiner angenehmen Stimme, den Tonfall der Texte zu treffen, die auch im Falle der Kompositionen Dowlands alle in Italienisch überliefert sind. Es ist eine ausdrucksstarke, jedoch nie ein "juste milieu" verlassende Haltung, die Mertens kennzeichnet, und die für diese Stücke alles andere als unangebracht ist - man achte etwa auf "Fede giustificata" von Radesca di Foggia, das Lied eines hart geprüften Liebhabers, das mit einer Art Aufschrei beginnt und doch einen sprechenden Ton anschlägt, wie er für die Musizierpraxis vor Monteverdi kennzeichnend ist. Joachim Held ist ein eher zurückhaltender Begleiter und zeigt seine Fähigkeit zu feiner Differenzierung der Klangfarben eher in den Solostücken wie einer Pavane des Landgrafen Moritz. Eine sehr hörenswerte CD, nicht nur für Spezialisten."

Matthias Reisner, 17.3.2007



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Das Lautenbuch der Elisabeth von Hessen
(Vö.: 2007)






2006. Deutsche Lautenmusik

"Bereits auf einer ganzen Reihe solistischer Einspielungen hat sich Joachim Held in den vergangen Jahren nicht nur als Förderer hoch interessanten Lautenrepertoires bekannt gemacht, sondern auch als formidabler Interpret derselben. Auf seiner dritten Einspielung bei Hänssler kehrt er erneut zu dem Repertoire zurück, das ihm ganz bedonders zu liegen scheint: der späten Lautenliteratur des achtzehnten Jahrhunderts. Außer einer Suite des neben Bach wahrscheinlich berühmtesten Lauten - Komponisten Sylvius Leopold Weiss, präsentiert er solch faszinierende Fundstücke wie zwei Arien aus Hasses Cleofide und eine Suite aus Händels Almira. Auch die Sonaten von Falckenhagen und Hagen und das Tombeau von Georg Gebel d. J. führen vor Augen, dass die Laute kurz vor ihrem Verschwinden zum Ende des achtzehnten Jaahrhunderts noch eine echte Hoch - Phase erlebte. Held ist ein großartiger Fürsprecher für diese Musik. Seine poetische Diktion kommt mit ihrer Feinfühligkeit und (kalkulierten) Spontanität ohne weiteres in die Nähe seines früheren Lehrers Hopkinson Smith. Gleichzeitig überzeugt er mit der Selbstverständlichkeit, mit der er die polyphone Struktur einiger der Stücke nachvollziehbar macht und mit großer Musikalität in eine sinnvolle Rede überführt..."

Pizzicato - Rez. Aus Januar 2007



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Deutsche Lautenmusik des Barock
(Vö.: 2006)







2006. Erfreuliche Lautenlust

"Diese wunderschöne Sammlung von Lautenmusik aus dem Heiligen Römischen Reich der Österreichischen Habsburger zeichnet die zweite Blüte der 17. Jahrhundert französischen Lautenschule in wirklich sehr reichen Farben, mit zwei Passacaglias und vier substantienellen und unterschiedlichen Suiten. Pater Ferdinand Fischer, offensichtlich ein sehr fähiger Lautenist, intavolierte die Passacaglias. Muffats is aus seinem Armonico Tributo von 1682, eine wunderbare Sammlung von Concerti grossi in dem damals modernen "gemischten" Stil; Bibers is aus der Sammlung von der 1681er Sammlung von Violinsonaten.

Dazwischen finden sich bedeutende Beispiele des französischen Stils, wie er von denen nördlich und östlich Lebenden aufgenommen und adaptiert wurde. Die Suite in D - Dur (selbst in einem französisch-italienischen Mischstil) von Wolff Jakob Lauffensteiner (1676 - 1754) und die Suite in G - Dur, hier Johann Jakob Weiss (1662 - 1754) zugeschrieben, wurden bisher beide Silvius Leopold Weiss, dem grossen Zeitgenosssen von Bach zugeschrieben, so gross ist die Qualität der Musik. Esajas Reusners Suite in D - moll stammt aus seiner 1667er Sammlung "Erfreuliche Lautenlust" ("Delightful Lute - Pleasure"). Reusner war einer der ersten, der den französischen Stil im Norden einführte (er studierte mit einem französischen Meister). Johann A. Losyy (1650 - 1721), ein Bürger Prags zu deseem Gedenker S.L. Weiss sein berühmtes Tombeau schrieb , ist mit seiner überragenden Suite in F - Dur vertreten. Alle Suiten folgen der klassischen französischen Form, aber mit substantiellen Veränderungen des Stils und der Einfügung optionaler Tanzformen (wie Reusner´s wundervollen Paduana).

... Joachim Held spielt eine moderne Kopie einer 11 - chörigen Barocklaute. Er empfing den größten Teil seiner Ausbildung an der Schola Caantorum Basiliensis, und zusätzlich zu seiner Soloarbeit (dies ist seine vierte Soloaufnahme) ist er ein gefragter Continuospieler. Deswegen ist ihm eine ausgreifende musikalische Vorstellungskraft zu eigen: Er setzt die unterschiedlichen stilistischen Merkmale, die den Lebensnerv dieser Musik ausmachen, mit dem größten Geschmack um (besonders die Behandlung des style brisé nicht nur der Akkorde sondern auch bei Intervallen und das differenzierte inegale Spiel) and suggeriert orchestrale Farben mit Leichtigkeit - dies ist besonders für die Passacaglia von Muffat anzumerken.

Tim Crawords Text Text ist sehr informativ und erlaubt es dem Leser sich bei jedem Komponisten in den Kontext einzufinden. Der Aufnahmeklang ist so sauber und detailliert wie das Spiel. Dies ist eine wohldurchdachte und attraktive Aufnahme, obwohl ich gerne die beiden Passacaglias die Plätze tauschen ließe, so daß der Muffat die Aufnahme beenden würde - wie es auch in der Originalsuite in dem Armonico Tributo mit einem so bewegenden Effekt geschieht."

Robert Levett, 2006



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Barocke Lautenmusik aus
Habsburgischen Landen
(Vö.: 2006)






2004. Nach willen dein

"In dem deutschen Lautenisten Joachim Held scheint ein Nachfolger für Hopkinson Smith heranzureifen. Mit überragender Technik, lucider Klarheit des Spiels und einer außergewöhnlichen Imaginationskraft der Interpretation leuchtet in seiner Aufnahme deutscher Lautenmusik der Renaissance ein Dreigestirn lautenistischer Tugenden. 1963 in Hamburg geboren studierte er an der Schola Cantorum Basiliensis bei Eugen Dombois und Hopkinson Smith. Nach einem Lehrauftrag an der Musikhochschule Heidelberg/Mannheim unterrichtet er seit 1997 am Konservatorium in Hamburg. Seine reichhaltige Konzerttätigkeit umfasst Zusammenarbeit mit R. Jacobs, N. Harnoncourt, R. Alessandrini und G. Antonini.

Der Hauptteil der CD ist dem 1508 in Pressburg geborenen Hans Newsidler gewidmet, der in Nürnberg mit der Veröffentlichung von acht Tabulaturbüchern - in deutscher Tabulatur geschrieben -, welche die gesamte Breite lautenistischer Kunst vom Anfänger bis zum Virtuosen umspannen, lange vergessenen aber unsterblichen Ruhm am Lautenhimmel erlangte. Es folgen Werke des um 1450 in Schwäbisch-Gmünd geborenen Hans Judenkünig, der, von der franko-flämischen Schule beeinflusst, zwei der ersten deutschen Lautentabulaturen verfasste. Weiters von Arnolt Schlick und Simon Gintzler, die sich alle der schwierigen deutschen, vom blinden Organisten Conrad Paumann erfundenen, Tabulatur bedienten, welche jedem Platz auf dem Griffbrett eine eigene Zahl oder Zeichen zuordnet.

Auch lautenistisch nicht besonders interessierte Hörer sollten sich diese Musik einmal an einem stillen Abend anhören, um einen "Blick" vom musikalischen Inhalt der putzigen Stuben in den alten Nürnberger Bürgerhäusern zu erhaschen."

Franz Szabo, Mai 2004



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Deutsche Lautenmusik der Renaissance
(Vö.: 2004)









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